Wie aktuell ist der Zehent
Georg Plank

Wie aktuell ist der Zehent?

In den großen verfassten Kirchen im deutschsprachigen Raum ist die biblische Tradition des Zehents nahezu völlig verlorengegangen. Viele katholische und evangelische Christ:innen wissen nicht, was der Zehent ist oder bedeutet. Führungskräfte von den Bischöfen abwärts halten ihn offensichtlich für überholt, weil sie meines Wissens nie darüber sprechen.

Hinter dem Zehent steht einerseits eine Zahl: 10 Prozent gehören Gott. Viel wichtiger als der Prozentsatz oder die finanzielle Dimension ist die Verbindung von materiellem Besitz und persönlichem Glauben. In mehreren Traditionssträngen im Ersten und im Zweiten Testament bringt der Zehent zum Ausdruck, dass gläubige Menschen alles als unverdientes Geschenk Gottes betrachten: Ihre Besitztümer, ihr Geld, ihre Talente, ihre Zeit – ja, ihr ganzes Leben. Als Zeichen dieser Anerkennung geben sie Gott einen Teil zurück und ehren ihn so als Spender des Lebens. Dabei handelt es sich um die besten Früchte oder um die Erstgeburt, eine Tradition, die in bäuerlichen Milieus bis vor kurzem dazu führte, dass der älteste Sohn zum „Priesterstudieren“ oder die älteste Tochter in einen Orden geschickt wurde.

Warum thematisiere ich den Zehent? Nun, in wachsenden Kirchen wurde durchgehend der Zehent wiederentdeckt. Zeitgemäß interpretiert und praktiziert hilft er vielen lauen Christ:innen zu einem vertieften Glaubensleben und leistet zudem einen Beitrag zu einer gesunden wirtschaftlichen Basis der Gemeinde. Ich durfte auch persönlich seit Jahrzehnten gute Erfahrungen damit machen. Es bringt reichen Segen, sich zuerst um Gottes Reich und Seine Gerechtigkeit zu kümmern, oft unerwartet oder anders als gedacht. Und die Praxis des Gebens aus dem Glauben verändert das Verhältnis zu materiellen Werten und zum Geld generell auf befreiende Weise.

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