Fire, not Fear!
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)...
Einmal habe ich ein 11-jähriges Mädchen gefragt: „Betest du?“ Ich werde ihre Antwort wohl nie vergessen: „Natürlich. Jeden Tag. Manchmal aber habe ich das Gefühl, als ob ich gegen eine Wand reden würde. Gott hört mich nicht. Und dann habe ich wieder den Eindruck, als ob ich ihm direkt in sein Herz spreche.“
Ich war von der Tiefe und Selbstverständlichkeit dieser Antwort überrascht. Wie gegen eine Wand sprechen, von der alles abprallt, kein Echo, keine Resonanz. Diese Erfahrung reflektieren alle mystisch begabten Menschen. Gott funktioniert nicht nach unseren Erwartungen! Gebete sind keine Wunschkonzerte. Viele werden nicht erhört – oder zumindest von Gott anders erhört, als wir es uns gewünscht hätten. Herzhaft lachen musste ich dann über den unerwarteten Dreh, den das junge Mädchen in ihrer Antwort noch hinzufügte: „Ich erzähle Gott auch die neuesten Witze. Leider weiß er immer schon, wie sie ausgehen.“ Ist das nicht stark? Dieses junge Mädchen hatte eine ausgesprochen freundschaftliche Beziehung zu Gott – ein Herz zu Herz, das nicht viele Worte braucht und auch das Moment von Enttäuschung mitreflektiert. In jedem Fall ist das menschliche Herz der Ort des Gebetes, der Umschlagplatz für alles, was uns fröhlich stimmt und „lobpreisen“ lässt, aber auch für alles, was uns aufwühlt.
Impulsfrage: Möchte ich heute neu beginnen, mit Gott zu reden? Auf ihn zu hören? Ihn zu loben und zu preisen?
Quelle: „Dein Herz ist gefragt: Spirituelle Orientierung in nervöser Zeit“ Seite 226, Herder Verlag, 2. Auflage 2023 von Bischof Hermann Glettler
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