

Schönen Tanz noch heute
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Ähnlich aufrüttelnd wie auf der Insel (Lampedusa, Anmerkung des Redaktors), die vom Leid der Flüchtlinge geprägt ist, sprach Papst Franziskus im Jahr 2015 zu Jugendlichen in Manila: „Der Welt von heute fehlt das Weinen! Es weinen die Ausgegrenzten, es weinen die Ausgeklammerten, es weinen die Verachteten, doch diejenigen, die wie wir ein mehr oder weniger sorgenfreies Leben führen, verstehen nicht zu weinen. Gewisse Realitäten des Lebens sieht man nur mit Augen, die durch Tränen reingewaschen sind. Ich lade jeden von euch ein, sich zu fragen: Habe ich gelernt zu weinen? Habe ich gelernt zu weinen, wenn ich ein hungriges Kind sehe, ein Kind unter Drogeneinfluss auf der Straße, ein obdachloses, ein verlassenes Kind, ein missbrauchtes Kind, ein von der Gesellschaft als Sklave benutztes Kind? Oder ist mein Weinen das eigensinnige Weinen dessen, der weint, weil er gerne noch mehr haben möchte? Das ist das Erste, was ich euch sagen möchte: Lernen wir zu weinen.“
Sechs Millionen Menschen hörten diese Botschaft. Es war der bisher größte Gottesdienst, noch dazu bei strömenden Regen. Die Jugendlichen tanzten in ihren Regenmänteln. Der Papst legte sein Papier beiseite, um „von Herzen“ zu sprechen, wie er sagte. Eine der schönsten Seligpreisungen lautet: „Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.“ (Mt 5,4) Die Ansage Jesu dreht die Perspektive um: Wo sind und bleiben unsere Tränen?
Weinen zu können, ist Stärke, nicht Schwäche – weil wir mit Herz begabt sind, können wir Weinen. Es löst Blockaden und kann neue Energie freisetzen.
Impulsfrage: Habe ich gelernt zu weinen? Nicht aus Selbstmitleid, sondern weil mir das Leid anderer zu Herzen geht?
Quelle: „Dein Herz ist gefragt: Spirituelle Orientierung in nervöser Zeit“ Seite 143, Herder Verlag, 2. Auflage 2023 von Bischof Hermann Glettler
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