Kirchenshop
Georg Plank

Kirchenshop

In diesen Wochen finden in vielen Gemeinden traditionell die Feiern der Erstkommunion, der Firmung bzw. der Konfirmation sowie viele kirchliche Trauungen statt. Trotz aller Säkularisierung wünschen nach wie vor viele Menschen, diese Lebenswenden in und mit der Kirche zu feiern. Die Motivlage ist plural, eines aber eint alle diese kirchlichen „Events“: Die Menschen wollen etwas schenken.

Als Leiter der Öffentlichkeitsarbeit meiner Heimatdiözese Graz-Seckau initiierte ich dafür ein Projekt mit dem Arbeitstitel „Kirchenshop“.

Unser Ziel war, eine zeitgemäße und professionelle Plattform zu schaffen, auf der:

  • bestehende Shops in kirchlicher Trägerschaft wie Klosterläden oder Caritasshops integriert werden können
  • Shops vertrauenswürdiger und qualitätsvoller Partner mitmachen können
  • Menschen auf der Suche nach passenden Geschenken für kirchliche Anlässe fündig werden
  • generell eine Plattform geschaffen wird mit der Garantie für Qualität (Produktion, Materialien, Inhalte, Fairtrade etc.), Verlässlichkeit (Verkaufsprozesse, Datenschutz etc.) und Mehrwert (Verbindung von Produkten mit passenden Angeboten und Inhalten)
  • jeweils zu den Produkten passende Inhalte wie Veranstaltungen, Bildungs- oder Beratungsangebote, Inhalte und Texte aller Art, empfehlenswerte Links etc. integriert werden können
  • durch ein faires Geschäftsmodell alle Beteiligten einen fairen Anteil an den erwirtschafteten Erträgen erhalten
  • kirchlichen Organisationen, die damals schon unter Kostendruck standen, eine neue Einkommensquelle erschließen können
  • als Nebeneffekt die Vielfalt kirchlicher Organisationen und ihrer Angebote und Leistungen sichtbar gemacht wird
  • die Verbundenheit dieser Organisationen durch gemeinsames Wirken und Auftreten gestärkt wird
  • profane Geschenkeanbieter, die eine gemeinsame Wertebasis mit der Kirche teilen, die Möglichkeit bekommen, direkt mit potenziellen Kunden kommunizieren zu können

Je tiefer die verantwortliche Projektgruppe in das Thema eintauchte, umso klarer wurden die vielen Vorteile einer solchen Plattform. Zugleich wurde deutlich, dass man mit einer derartigen Idee schnell in die Fallstricke, um nicht zu sagen, in den Treibsand kirchlicher „Fürstentumskultur“ geriet. Der daraus resultierende Aufwand an Kommunikation und die notwendigen Strukturprozesse überforderten unser kleines Team und unsere Kapazitäten zum damaligen Zeitpunkt.

Vielleicht inspiriert diese „gestorbene“ Idee jedoch den einen oder die andere Leser:in, sodass sich daraus eine eigene Initiativen entwickelt: kreativ, kontextuell und fruchtbar?

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