Dialogisch, synodal, beteiligend
Georg Plank

Dialogisch, synodal, beteiligend

Bei Zeitungen gelten Leserbriefseiten zu den am meisten gelesenen. Allerdings können in Printprodukten naturgemäß nur wenige der zugesandten Leserbriefe tatsächlich veröffentlicht werden. Als sich am Beginn der digitalen Revolution neue online Medien entwickelten, bot man den User:innen mit sogenannten Kommentarfunktionen oder Foren die Möglichkeit an, quasi virtuelle Leserbriefe zu verfassen. Innerhalb kürzester Zeit wurde deutlich, dass viele Menschen mit dieser Freiheit nicht verantwortungsvoll umgehen und es dringend klare Regularien braucht. Ansonsten öffnet man destruktiven Verhaltensweisen Tür und Tor. Leider gelingt es bis heute nicht, die Geister, die man gerufen hat, wieder loszuwerden!

Trotz dieser Gefahren sollte man nicht unterschätzen, was es ausmacht, ob man Kommunikation vorrangig als dialogisches Geschehen begreift oder nicht. Unabhängig von der Art des Mediums zeigt sich ja die Kultur einer Organisation darin, ob sie ihre Mitglieder, Kund:innen oder Partnern in eine dialogische Beziehung einlädt oder ob sie nur ihre Informationen weitergeben und ihre Angebote und Produkte verkaufen will.

Bei traditionellen kirchlichen Medien haben schon bisher diejenigen einen Wettbewerbsvorteil, die ihre Leser um ihre inhaltliche Meinung fragen und dabei auch kontroversielle Debatten zulassen oder auch mit humorvollen Elementen oder Rätseln zur aktiven Beteiligung einladen.

Die gute Nachricht ist, dass dialogische Kommunikation mit modernen digitalen Medien viel leichter möglich ist. So freue ich mich auch bei diesem Blog über jede zustimmende oder auch kritische Rückmeldung, egal, ob ich sie per Email oder als Kommentar auf der Website erhalte. Manchmal ergibt sich die Gelegenheit, solche Leser:innen persönlich zu treffen. Dabei spüre ich eindeutig eine intensivere Beziehung als bei Menschen, von denen ich nie etwas höre. Wir erleben uns in lebendigem Kontakt und das ist schön!

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3 Kommentare
  1. Lieber Georg,
    ich lese immer wieder gerne deine Beiträge. Du sprichst in klarer Kürze an, worum es eigentlich bei Kirche geht – nicht um Zahlen, sondern um Beziehung, und ob man das dann dialogisch , synodal, partizipativ etc. nennt, ist -denke ich- egal. Leider gerät dieser Weg des Miteinanders oft aus Zeitmangel oder aufgrund von Effizientdenken in den Hintergrund.
    Ich bin froh auch von dir zu lesen, dass digital durchaus Beziehungen ermöglicht, fördert und daher bezeichne ich online-Veranstaltungen nie als virtuell, denn das hat bei mir den Geschmack „nicht ganz real“ zu sein.
    Für mich sind deine Beiträge in den letzten Monaten daher immer wieder eine gute Erinnerung, nicht nur am Computer zu arbeiten, sondern die Menschen für und mit ich meine Arbeit mache im Blick zu behalten.
    Herzlichen Dank!

  2. Dein Blog ist für mich immer eine Anregung weiter, „großräumiger“ zu denken.
    Leider geschieht in den mir bekannten Pfarren viel zu wenig im Hinblick auf „dialogische Kommunikation mit modernen digitalen Medien“.
    Auch die persönliche Kommunikation beschränkt sich oft auf den „internen Kreis“. Ich habe noch keinen Weg gefunden, dies zu ändern.
    Offensichtlich sind sich die Menschen in (Klein-)Gruppen wohl und schauen nicht nach draußen.

  3. Lieber Georg, danke für dein Bemühen, Kirche offen zu halten und zu gestalten für die Zukunft. Ich teile diese Anliegen mit dir und nehme aus deinen prophetischen Kommentaren immer etwas für meine Arbet mit.

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