

Widerstand gegen die gute Botschaft
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Wie kann aus vielen unterschiedlichen Menschen ein lebendiges und funktionierendes Ganzes werden? Da helfen die in den letzten Blogs angeführten Bilder weiter. Denn es geht um die rechte Zusammensetzung, um die richtigen Proportionen und um eine gute Ausgewogenheit. Diese Kriterien sind bei sozialen Systemen nicht technisch und starr festgelegt, sondern verändern sich situativ und je nach Aufgabenstellung, Verfasstheit und Umweltbedingungen manchmal schneller und manchmal langsamer. Selten bleiben sie längere Zeit völlig gleich, so wie unser Körper sich auch vom Aufwachen am Morgen bis zur Nachtruhe immer wieder verändert, anpasst und neu konfiguriert.
Bei Gruppen oder Organisationen ist dabei die Ausgewogenheit von Persönlichkeits- oder Innovationstypen wichtig, aber auch die Kompetenzen, das Wissen und die sozialen Fähigkeiten. Um der Tendenz zur Konformität entgegenzuwirken, braucht es die gezielte Pflege von Unterschiedlichkeit auf allen Ebenen. Das kann anstrengend und konfliktreich sein, führt aber bei konstruktiver Ausführung zu einem Mehrwert, der in einem monokulturellen Einheitsbrei nie erreicht werden kann.
Diese dynamische Verbundenheit der vielen Glieder in einem Leib, der vielen Engagierten in einem Projekt oder der vielen Mitarbeiter:innen in einer Organisation spielt sich auf vielen Ebenen ab. Sie ist oft nicht bewusst und geplant. Wie das vegetative System eines Organismus spielen sich viele lebensnotwendige Prozesse unbewusst ab, etwa Atmung, Stoffwechsel, Gleichgewicht. Man spürt dieses Eingespieltsein bei großartigen Bands und Orchestern, aber auch bei Mannschaftssportarten oder erfahrenen Paaren oder Großfamilien. Alles wirkt so leicht, so souverän, ja fast automatisch, und ist doch in der Regel hart erarbeitet, so oft trainiert, bis es „in Fleisch und Blut“ übergeht, wie der Volksmund sagt.
Vertieft werden diese Kategorien des Zusammenspiels und der Kooperation durch Richtung und Rhythmus. Ist allen klar, in welche Richtung das Ganze unterwegs ist, ja, wohin man überhaupt will? Gibt es gemeinsam ausgehandelte und vereinbarte Ziele? Rudern alle in die gleiche Richtung? Und geschieht dieses „Rudern“ im gleichen Rhythmus? Wenn Sie einmal in einem Kanu oder einem Ruderboot Teil eines Teams waren, wissen Sie, wovon ich rede.
Die Erfahrung des Eingestimmtseins auf einen gleichen Rhythmus führt in vielen Teams zu einer Art von „Flow-Erlebnis“. Dabei geht es um ein nachhaltig wirksames und als beglückend erlebtes Gefühl eines mentalen Zustandes völliger Vertiefung und Aufgehens in einer Tätigkeit. Flow entsteht meist bei komplexen Geschehen im Bereich zwischen Überforderung, die Angst verursacht und Unterforderung, auf die wir mit Langeweile reagieren. Ich halte das Flow-Erleben für ein Phänomen, das nicht nur individuell erlebt werden kann, sondern gerade auch als spürbare Folge von echter Einheit, von Oneness und innerer Verbundenheit.
Für mich ist der tiefste Grund, auf dem dieses Ineinander und Zusammenspiel vieler, unterschiedlicher, ja letztlich einander immer auch fremder Menschen keimen, wachsen und gedeihen kann, das, was wir im umfassenden Sinn Liebe nennen, ob aus geistlich-spiritueller oder aus psychologisch-therapeutischer Perspektive, ob aus neurologischer Empathieforschung oder sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen – immer mehr erscheint mir die Liebe als Geschenk, Geheimnis und als Kunst (Erich Fromm), zu der jeder Mensch fähig ist. Liebe wird so zum Hauptfaktor gelungener Kooperation und heilvoller Verbundenheit.
Gründer Georg Plank veröffentlicht wöchentlich Impulse für mehr Innovationen in christlichem Spirit und freut sich über zahlreiches Feedback. In Zukunft planen wir weitere Blogs durch unsere Referenten und Ecclesiopreneure.
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