Fridays for Future – prophetische Power
Georg Plank

Fridays for Future – prophetische Power

Es ist nicht einmal sieben Jahre her, als die damals 15-jährige Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg am 20.8.2018 den Unterrichtsbesuch verweigerte. Sie saß anschließend täglich während der Unterrichtszeit vor dem schwedischen Reichstagsgebäude in Stockholm und zeigte ein Schild mit der Aufschrift „Skolstrejk för klimatet“ (deutsch: Schulstreik fürs Klima).

Die daraus entstandene soziale Bewegung „Fridays for Future“ verbreitete sich in vielen Ländern und löste unterschiedliche, ja kontroversielle Reaktionen aus. Noch stärker polarisierte die „Last Generation“, die vor allem durch die Blockade von Straßen von sich reden machte.

Wonach schreien diese vorwiegend jungen Menschen? Worauf wollen sie aufmerksam machen, laut oder stumm? Steckt Panikmache dahinter, Verzweiflung oder handelt es sich um begründete und dringend notwendige Weckrufe ähnlich wie die des UN-Generalsekretärs Antonio Guterres: „Wir sind dabei, den Wettlauf zu verlieren!“

Kennen Sie die US-amerikanische schwarze Komödie des Regisseurs Adam McKay „Don’t Look Up“?

Dabei wird ein Komet auf Kollisionskurs mit der Erde entdeckt, der die Weltbevölkerung in sechs Monaten und vierzehn Tagen zerstören wird. Doch weder die Präsidentin der USA noch andere wichtige Player sind aus egoistischen Gründen bereit, aufgrund der wissenschaftlichen Fakten zu agieren. Im Gegenteil, die Öffentlichkeit reagiert mit Verleugnung und Verschwörungstheorien.

Die US-Regierung kreiert den Slogan „Don’t Look Up“, um die Menschen abzulenken.

In Analogie könnte man sich fragen, ob die vielen warnenden Stimmen bezüglich des Zustands und der Entwicklung von Kirchen, vor allem im deutschsprachigen Raum und in der westlichen Welt, nicht auch ignoriert oder diffamiert werden, obwohl die Situation längst existentiell bedrohlich ist.

Denn die multiplen Krisen wirken sich immer stärker aus und entwickeln verstärkende Effekte: Die Personalkrise, die Vertrauenskrise, die Relevanzkrise, die Missbrauchskrise, die Kommunikationskrise, die Machtkrise und die Spaltungskrise, um nur einige zu nennen.

All diese Phänomene lassen sich nicht mehr durch „more of the same“ lösen, sondern bedürfen einer tiefgehenden Reform. Sonst sind die vielen guten Initiativen von Christ:innen auch gefährdet! Auch Kirchen können aussterben oder in der Bedeutungslosigkeit verschwinden, dafür gibt es viele historische Beispiele.

Zugleich muss man vor einfachen Analysen und einfachen Lösungsansätzen warnen, die so tun, als ob es Tricks gäbe. Natürlich scheint die prophetische Kritik oft vereinfacht zu sein, zu pauschalierend und daher oft im Einzelnen auch ungerecht. Dennoch sollte man sich die Mühe machen, den berechtigten Schrei dahinter zu hören und zu verstehen.

Es lassen sich bereits jetzt Spuren einer neuen und den heutigen Herausforderungen angemessenen Kirche beschreiben, die wie Hoffnungspflänzchen gepflegt und behütet werden müssen statt die alten, nicht mehr fruchtbaren Bäume künstlich am Leben zu erhalten.

Alle diese Hoffnungspflänzchen haben bei aller Unterschiedlichkeit eines gemeinsam: Wer mit ihnen in Berührung kommt, erfährt Heil, vgl. Markus 6,56: Alle, die ihn berührten, wurden geheilt.

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