must haves
Georg Plank

Must haves – nice to haves – no gos

Dieses Instrument ist ein Wundermittel gegen die weit verbreitete Überforderung durch das ständige „zu viel – zu laut und zu schnell“! Gerade dann, wenn Ressourcen weniger werden, ist es essenziell zu unterscheiden, was im jeweiligen Kontext wirklich wichtig ist und was nicht.

Sie können dieses Werkzeug im beruflichen und privaten Kontext nutzen, egal, ob es um große Bereiche wie das Baubudget oder die Erneuerung der Sakramentenvorbereitung geht oder um die simple Entscheidung, wie man den Familienurlaub verbringen möchte.

Wer dieses Instrument vertiefter kennenlernen und anwenden möchte, dem empfehle ich die Beschäftigung mit der Konsentmethode.

Was ist nun mit den drei Begriffen gemeint?

Must haves bezeichnet alles, was für ein Thema, eine Aktivität oder eine Aufgabenstellung essenziell notwendig ist. Was gehört unbedingt dazu, weil es sonst einfach nicht geht? Oder negativ formuliert: Was darf auf keinen Fall fehlen? Bei der Auflistung ist es wichtig, entsprechende Qualitäten zu formulieren. Und vermeiden Sie, must haves gegeneinander auszuspielen. Ein Auto braucht eben sowohl einen funktionierenden, sparsamen Motor als auch starke Bremsen …

Nice to haves sind besonders verführerisch. Denn damit sind all die Dinge gemeint, die uns am Herzen liegen, die wir gerne machen, die immer schon so waren oder die jede:r gerne mag. Tja, aber sie sind nicht wirklich erfolgsrelevant, benötigen aber Zeit, Energie und Mittel. Daher nehmen Sie sich genügend Zeit, mit Betroffenen darüber zu diskutieren, was ein must have ist und was ein nice to have. Wenn man hier dauernd faule Kompromisse macht, endet man unweigerlich in der Überforderung, weil alles gleich wichtig ist, die Ressourcen dafür aber einfach nicht ausreichen.

Vergessen Sie auf keinen Fall die No gos! Diese sind entweder das Gegenteil oder das Fehlen von must haves, also zum Beispiel kaputte Bremsen, oder sie bezeichnen Dinge, Gewohnheiten oder Haltungen, die zerstörerisch und toxisch wirken. Es kann etwa bei einer Familienfeier alles im Sinne der must haves passen, aber wenn plötzlich ein Streit in einer gewalttätigen Auseinandersetzung eskaliert, ist das ganze Fest zerstört. Der beste Pfarrer hilft nichts, wenn er sich als Missbrauchstäter entpuppt. Oder der schön gestaltete Gottesdienst wird durch unfreundliche Insider desavouiert und bewirkt, dass Menschen nicht wiederkommen.

Ich kombiniere diese Differenzierung gerne mit der Analogiemethode. Dabei gehen wir von alltäglichen Situationen und Bereichen aus wie einem Restaurant, einer Tankstelle, einem Flughafen oder einem Konzertbesuch. Dieser Zugang erleichtert es, über heikle Themen quasi spielerisch und kreativ ins Gespräch zu kommen.

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