Pflichtbeitrag ade
Georg Plank

Pflichtbeitrag ade?

Dass die Kirchensteuer in Deutschland bzw. der verpflichtende Kirchenbeitrag in Österreich weltweit einzigartig sind, ist weithin bekannt. Viele wissen auch, dass damit die Finanzierung vieler kirchlicher Leistungen und Einrichtungen gesichert werden kann, die allen Menschen und nicht nur den eigenen Mitgliedern zugutekommen. Das kann man aus der insgesamt hohen Akzeptanz der Zahlenden schließen. Unglaubliche 90 – 95% zahlen ohne Protest.

Expert:innen prüfen dennoch seit Jahrzehnten alternative Finanzierungsmodelle, weil jedes Pflichtbeitragssystem bei abnehmender Identifikation der Zahlenden irgendwann unter massiven Druck kommt. Da jede Alternative jedoch starke finanzielle Rückgänge bescheren würde, schreckt man vor einschneidenden Veränderungen zurück und hofft auf das Beste.

Die aktuellen Einbrüche sollten Anlass sein, eine Doppelstrategie zu verfolgen. Einerseits muss die Kommunikation mit allen Mitgliedern völlig neu gestaltet werden, um den Mehrwert von Kirchenmitgliedschaft deutlicher zu vermitteln. Impulse dazu werde ich im nächsten Blog geben. Andererseits sollten Alternativen zum derzeitigen System in begrenzten Pilotprojekten getestet und ausgewertet werden, um aus Vermutungen Gewissheiten zu machen.

Einfach weitermachen wie bisher wird die fundamentalen Transformationsprozesse nicht aufhalten. Klüger ist es, rechtzeitig die Segel neu zu setzen, auch beim Pflichtbeitrag.

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2 Kommentare
  1. Lieber Georg danke für diese deine Zeilen.
    Die Idee „Es müssen Alternativen zum KB entwickelt werden!“, die ist nun auch schon von unserer Kirchenleitung formuliert.
    Es sind ziemlich herausfordernde Zeiten für unsere Kirche. Wobei viel Schwere selbst produziert ist.
    Vielleicht treffen wir uns wieder mal auf einen Kaffee/Tee in Graz oder natürlich gerne auch im HdF. Herzliche Grüße Anna

  2. Bezüglich Reform des Kirchenbeitrages: Ich würde gerne mitentscheiden, was und wer mit meinem Beitrag gestützt wird. Manches, was ich aber sehr wichtig fände wird z.B. in einigen Diözesen totgespart, (Pastoralreferenten und -assistenten für Jugendarbeit, Krankenseelsorge und Seniorenarbeit). Dass das kirchliche Aushängeschild CARITAS mit nur wenigen Prozenten aus dem Kirchenbeitrag mitfinanziert wird, ist für mich auch ein Ärgernis.

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