Georg Plank·Vor 5 Tagen ·2 min. Lesedauer
Die spirituelle Dimension der Komplexität
Die Unplanbarkeit komplexer Systeme hat eine tiefe spirituelle Dimension. Sie erinnert uns daran, dass wir nie die vollständige Kontrolle haben...
In der Kirchengeschichte wurden immer wieder Persönlichkeiten verehrt und manche heiliggesprochen, die besonders erfolgreich waren. Oft hatte ihr Wirken mengenmäßig überdurchschnittliche, ja übermenschliche Wirkungen zur Folge.
Ich verdeutliche dies mit einigen Beispielen, die mit ihren schieren Zahlen beeindrucken.
Wie lässt sich etwa erklären, dass der Zisterzienserabt Bernhard von Clairvaux im 12. Jahrhundert mehr als 1500 theologische Werke verfasste, in scheinbar unlösbaren kirchenpolitischen Konflikten vermittelte und „nebenbei“ in fast ganz Europa neue Abteien gründete? Bedenken Sie bitte, dass er dies alles unter für heutige Verhältnisse unvorstellbaren Rahmenbedingungen geleistet hat!
Oder denken Sie an die Vinzenzgemeinschaft, die heute mit etwa 60.000 Vinzenzkonferenzen und einer Million Mitgliedern eine der größten kirchlichen Laienorganisation der Welt ist. 1833 gründete der Student Frédéric Ozanam die erste Gruppe, man könnte sagen, so eine Art Caritasbruderschaft. Er war beseelt von dem Wunsch, inmitten der untragbaren sozialen Verhältnisse der Pariser Arbeiterschaft ganz für die Ärmsten da zu sein. Zwanzig Jahre später, er war inzwischen angesehener Universitätsprofessor und Gelehrter, starb er mit nur vierzig Jahren. Das Unglaubliche: Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits über 1000 lokale Vinzenzgemeinschaften – gegründet ohne Telefon, Internet oder schnelle Mobilität!
Noch ein Beispiel, diesmal aus dem 20. Jahrhundert: Chiara Lubich gründet mitten im 2. Weltkrieg die Fokolarbewegung, die über alles Trennende hinweg die Bedeutung der Einheit in den Mittelpunkt stellt. Im Todesjahr der Gründerin 2008 gibt es etwa 140.000 Mitglieder in 182 Ländern. Zwei Millionen Menschen aus unterschiedlichen Religionen und Kulturen stehen mit der Fokolarbewegung in Kontakt oder unterstützen weltweit unzählige soziale, friedensstiftende und interreligiöse Projekte.
Gründer Georg Plank veröffentlicht wöchentlich Impulse für mehr Innovationen in christlichem Spirit und freut sich über zahlreiches Feedback. In Zukunft planen wir weitere Blogs durch unsere Referenten und Ecclesiopreneure.
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