Georg Plank

Vom sanften Joch

Von Jugend an hat mich die Einladung Jesu inspiriert, die ich zunächst durch ein Lied kennengelernt hatte: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ (Matthäus 11,28-30)  Das Joch dient dem eingespannten Tier zur Orientierung und Führung und soll nicht drücken und schmerzen, sondern „sanft“ sein, nützlich und lebensdienlich. Im griechischen Urtext steht für sanft „chrestos“, das so viel wie brauchbar bedeutet. Das Joch Jesu soll der jeweiligen Situation angemessen, also brauchbar, von Nutzen, sein. Glaube und Religion sollen keine Lasten aufbinden, sondern lebensdienlich sein.
Es braucht nicht viel Fantasie, sich vorzustellen, wie viele heutige Menschen sich nach einer solchen Einladung und Erfahrung sehnen. Manche, weil sie unter ausbeuterischen Verhältnissen ihr Lebensbrot verdienen müssen; andere, weil sie im Hamsterrad ihrer Termine und Verpflichtungen die Orientierung verlieren; wieder andere, die trotz Erfolg, Reichtum und gesellschaftlichem Status eine innere Leere verspüren; und wohl auch Menschen, deren stiller Schrei sich in allerlei Suchtverhalten zeigt, das sie langsam, aber sicher zerfrisst.
Überall dort, wo Kirche diese Einladung Jesu authentisch ausspricht und das ständige „zu viel, zu schnell, zu laut“ innovativ, ansprechend und nachhaltig durchbricht, wird sie als sinnstiftender Mehrwert wahrgenommen. Daraus lässt sich viel darüber lernen, wie man mit globalen und individuellen Beschleunigungsphänomen umgehen kann, ohne aus der heutigen Welt fliehen zu müssen.

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Georg Plank·Vor 2 Tagen ·2 min. Lesedauer
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