Im Sinne einer Unterscheidung der Geister ist es entscheidend, immer wieder zu prüfen und prüfen zu lassen, ob in berechtigten Erfolgswünschen auch egoistische oder narzisstische Anteile enthalten sind. Eine Kultur der Ehrlichkeit, des Feedbacks und der Demut (traditionell als „correctio fraterna“ bezeichnet) fördert die Bereitschaft, sich von negativen und destruktiven Motiven befreien zu lassen. Erfolg im biblischen Sinn ist nicht in erster Linie eigene Leistung, sondern Erfüllung des göttlichen Sendungsauftrags. „Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Knechte; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.“, heißt es bei Lukas 17,10.
Wer offen ist für ehrliches und konstruktives Feedback, auch dann, wenn es wehtut, wird heilsame Wirkungen erleben. Daher suchen gute Leiter:innen ihr Leben lang nach Menschen, die ihnen solche Rückmeldungen geben. Und sie sind offen für Kritik, auch von Gegner:innen.
In einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess kann eine Dynamik entstehen, die Jesu` Aufforderung aktualisiert und kontextualisiert: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ (Markus 1,15)