Pastoralinnovation Bonustext
Georg Plank

Ohne Muße keine Innovation

In der Weltdichtung der biblischen Psalmen kommt das Motiv der „Ruhe für die Seele“ immer wieder zum Ausdruck, z.B. im Psalm 62: „Bei Gott allein wird ruhig meine Seele, von ihm kommt mir Rettung“. Es geht nicht um Faulenzen, sondern um Ruhe als eine innere Stimmung, um eine nahezu paradiesische Verbindung von Schöpfer und Geschöpf, die Rettung und Hoffnung (Vers 6) bewirkt. In der profanen Welt der Philosophie und der Dichtung wurde diese Qualität oft als Muße reflektiert. An der Universität Freiburg wurde Muße in einem Sonderforschungsbereich (SFB) erforscht und reflektiert. Die Begründung: „Beschleunigung, Zeitverdichtung und Effizienz gehören zu den wichtigsten Leitfiguren unserer Zeit. Ihre Effekte verändern unsere Arbeitswelt, tragen zur globalen Umverteilung von wirtschaftlichen Ressourcen bei und lassen die Unruhe zum Signum der Moderne werden. Damit jedoch, so die Ausgangsthese des SFB 1015, wird Muße nicht zu einer historisch überholten Kategorie, sondern gewinnt im Gegenteil eine neue gesellschaftliche Bedeutung. Gerade Erfahrungen der Zeitverdichtung führen zu einem grundsätzlicheren Nachdenken über Freiräume in Gesellschaft und Wissenschaft, über Potentiale für Kreativität und Innovation, die sie freisetzen können, und über diejenigen anthropologischen Grundfragen, die in dem durch Muße erfahrenen Spannungsverhältnis zwischen Produktivität und Freiheit sichtbar werden. Ein wesentliches Kennzeichen von Muße ist dabei ihr transgressiver Charakter. Muße überschreitet auf spannungsreiche Art und Weise Gegensätze wie Arbeit und Freizeit, Beschleunigung und Entschleunigung, Tätigkeit und Untätigkeit. Die für Muße charakteristischen Freiheitserfahrungen bleiben deshalb nicht isoliert und auf die Zeiten der Muße beschränkt, sondern können auf den Alltag zurückwirken.“

Innerhalb der traditionellen und modernen Mystik wird das mit Muße Gemeinte oft als „in Gott ruhen“, als Einheit mit dem göttlichen Prinzip oder als Verbundenheit des Individuums mit dem Ganzen beschrieben. Daraus lässt sich auch heute viel darüber lernen, wie man dem ständigen „zu viel, zu schnell und zu laut“ entkommen kann, ohne aus der heutigen Welt fliehen zu müssen. Vorbildhafte Menschen wie Franz und Klara von Assisi, Teresa von Avila oder Dietrich Bonhoeffer sind vielen bekannt und können für die eigene Praxis von Muße inspirierend wirken.

Pastoralinnovation - das Buch

"Ich habe dieses Buch für alle geschrieben, die Kirche an alten und neuen Orten innovieren wollen - mit vielen konkreten Beispielen, erhellenden Hintergründen und überraschenden biblischen Inspirationen - in leicht verständlicher Sprache und nicht ohne Humor! Geeignet für haupt- und ehrenamtliche Engagierte, für alle Interessierten an christlich inspirierter Innovation und für alle, die als distanzierte Kritiker:innen Interesse daran haben, dass Kirchen die Gesellschaft glaubwürdig und positiv mitgestalten." - Georg Plank

Georg Plank·Vor 15 Monaten ·2 min. Lesedauer
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