Pastoralinnovation Bonustext
Georg Plank

Persönlichkeitstypologien

Welcher Typ könnte Jesus nach der Rogers‘ Bell gewesen sein?  Dieselbe Frage könnte man sich bei allen Typologien, Persönlichkeitstests oder Einstufungsverfahren stellen. Sie alle versuchen, anhand verschiedener Parameter Kategorisierungen zu entwickeln, die natürlich durch ihre Schematisierung immer auch vereinfachend sind, aber bestimmte Trends sichtbar machen und so Orientierung bieten können.

Große Bekanntheit hat zum Beispiel die Lehre von den vier Temperamenten des Galenos von Pergamon (2. Jahrhundert nach Christus). Er ordnete den vier Säften des menschlichen Körpers je ein Temperament zu. Je nach Vorherrschaft eines dieser vier Körpersäfte bilde sich das damit verbundene Temperament besonders hervor, meinte er. So definierte er die bekannten vier Typen Choleriker, Melancholiker, Phlegmatiker und Sanguiniker.

Heutzutage bedienen sich viele Unternehmen und auch immer mehr kirchliche Organisationen des einen oder anderen Tests. Entweder wollen sie bei Bewerbungs- und Auswahlverfahren eine objektive Entscheidungsbasis erhalten. Oder sie wollen ihre Teamfähigkeit stärken, indem die einzelnen Teammitglieder sich und andere besser einschätzen können und so konstruktiver miteinander interagieren können. Manche dieser Test sind wissenschaftlich fundierte Instrumente, andere haben religiös-esoterische Hintergründe, wieder andere sind sehr kommerziell angelegt. In den USA ist etwa der Myers Briggs Test auch in Kirchen sehr beliebt, um zum Beispiel herauszufinden, ob jemand eher intro- oder extrovertiert ist, oder eher emotional oder rational auf seine Umgebung reagiert. Der Gallups Strength Finder testet keine grundsätzlichen Persönlichkeitseigenschaften, sondern ist, wie der Name schon sagt, ein Persönlichkeitstest, der aus 34 verschiedenen Stärken ermittelt, welche davon bei einer Person am deutlichsten ausgeprägt sind. Ganz anders angelegt ist das Enneagramm, das neun Typen (ennea = griechisch für neun) unterscheidet, die in einer gewissen Wechselwirkung zueinanderstehen. Die Wurzeln des Enneagramms sind unbekannt. Manche, die das Enneagramm verwenden, gehen von einem antiken Ursprung aus. Die moderne Enneagrammlehre besagt, dass jeder Mensch zu genau einer dieser neun Typenbeschreibungen passt, und dass dieser Grundton der Persönlichkeit sich im Lauf eines Lebens nicht ändert. Grundsätzlich sind alle Typen gleichwertig. Jeder Typ kann jedoch unterschiedliche Entwicklungsstufen aufweisen. An einem Ende befindet sich die unreife (unerlöste, kranke) Persönlichkeit. Am anderen Ende die gereifte (erlöste, gesunde) Persönlichkeit, dazwischen liegen die normalen Ausprägungen eines Typs.

Bei diesen und allen anderen Typologien lässt sich zu Recht die Frage stellen: Und welcher Typ war Jesus? Er konnte doch nicht alles zugleich sein, zumindest ist das schwer vorstellbar. Denn genauso wie er nicht zugleich in einer abstrusen Mischform als Mann und Frau (oder Transgenderperson) auf die Welt kommen konnte, oder nicht zugleich als Jude in Israel und Germane im Teutoburger Wald geboren werden konnte, so konnte er wohl nicht zugleich introvertiert und extrovertiert sein, oder zugleich ein strategischer Planer und ein intuitiver Bauchmensch. Das heißt, die zentrale theologische Kategorie der Menschwerdung Gottes impliziert wohl, dass dieser konkrete historische Mensch wie jeder andere der Milliarden Individuen, die es bisher gab und je geben wird, ganz spezifische Merkmale aufwies: soziokulturell, historisch und eben auch als Persönlichkeit.

Pastoralinnovation - das Buch

"Ich habe dieses Buch für alle geschrieben, die Kirche an alten und neuen Orten innovieren wollen - mit vielen konkreten Beispielen, erhellenden Hintergründen und überraschenden biblischen Inspirationen - in leicht verständlicher Sprache und nicht ohne Humor! Geeignet für haupt- und ehrenamtliche Engagierte, für alle Interessierten an christlich inspirierter Innovation und für alle, die als distanzierte Kritiker:innen Interesse daran haben, dass Kirchen die Gesellschaft glaubwürdig und positiv mitgestalten." - Georg Plank

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