Wenige wissen, dass Elon Musk bereits mit 24 Jahren seine erste Firma gründete, mit der er früh seinen Riecher für die Möglichkeiten der beginnenden digitalen Ära der Menschheit bewies. Zip2 hieß das Start-up, das Inhalte für Medienunternehmen anbot. Er verkaufte es vier Jahre später mit einem persönlichen Ertrag von 22 Millionen US-Dollar. Noch lukrativer war sein Engagement bei Paypal, das ihm beim Verkauf ca. 12% des Verkaufspreises von 1,5 Milliarden US-Dollar einbrachte. Das alles ist nichts im Vergleich zur weiteren Entwicklung, die Musk bald zum Multimilliardär machte. Inzwischen gilt Musk als reichster Mensch der Welt mit einem geschätzten Vermögen von ca. 200 Milliarden US-Dollar (Stand Mitte 2022).
Aus Innovationssicht viel relevanter als der monetäre Reichtum, der berechtigterweise Anlass zur grundsätzlichen Infragestellung globaler Finanzsysteme gibt, ist die ungeheure unternehmerische Dynamik des gebürtigen Südafrikaners. Die Elektroautofirme Tesla wurde nebenbei bemerkt nicht von Elon Musk, sondern von Martin Eberhard und Marc Tarpenning im Jahr 2003 gegründet. Musk selbst gründete eine Reihe von Firmen, die sich in so unterschiedlichen Bereichen wie Künstliche Intelligenz, neuartige unterirdische urbane Verkehrssysteme, Hyperloop-Hochgeschwindigkeitsfernzüge, Photovoltaik und sogar Comedy mit außergewöhnlichen Projekten hervortun. Die wohl innovativste Firma ist Musks dritte Gründung im Jahr 2002: das Raumfahrtunternehmen SpaceX. Er fungiert dort als CEO und Raketen-Chefdesigner. SpaceX wurde innerhalb von 15 Jahren zum weltweit führenden kommerziellen Anbieter von orbitalen Raketenstarts, insbesondere für den Transport von Satelliten in eine Erdumlaufbahn. Außerdem versorgt SpaceX mit dem Raumschiff Dragon seit 2012 die internationale Raumstation ISS. Ein bahnbrechender Schritt war die Etablierung einer landbaren und wiederverwendbaren Raketenstufe im Jahr 2017. Wer sich Videos über die zur Erde zurückfallenden und dann rechtzeitig abbremsenden und punktgenau landenden Raketen ansieht, glaubt zuerst an Science-Fiction. Mit dieser Innovation gelang eine Reduzierung der Kosten für Satellitenstarts um den Faktor 7 und damit auch eine Reduktion der Umweltkosten. Mittlerweile nutzt die lange Zeit in Sachen Raumfahrt allmächtige NASA das „kleine“ Privatunternehmen als Dienstleister. In ihrem Auftrag absolvierte SpaceX im Mai 2020 den ersten bemannten Flug zur ISS und beendete damit eine jahrelange frustrierende Abhängigkeit von Russland.
Spätestens seit der feindlichen Übernahme von Twitter mehrt sich heftige Kritik an Elon Musk. Autoritärer Führungsstil, fragwürdiger Umgang mit der Wahrheit und bedenkliche politische Positionierungen werfen einen großen Schatten über seine innovativen Errungenschaften.