

Sportkirche
Mit Sport und Bewegung können Gemeinden viele Brücken zu den Lebenswelten heutiger Menschen bauen. Dazu wurden in den letzten Jahrzehnten...
Jahrhundertelang gab es in der heutigen deutschsprachigen Welt ein engmaschiges kirchliches Netz, durch das die Menschen mit seelsorglichen Angeboten versorgt werden konnten. Diese Netzwerke mussten bereits einige Krisen bestehen. Sie wurden immer wieder an geänderte Rahmenbedingungen angepasst oder aufgrund kircheninterner Reformen weiterentwickelt.
Zum ersten Mal scheint es derzeit so zu sein, dass kirchliche Führungskräfte den Glauben an dieses Gemeinde- bzw. Territorialprinzip verloren haben. Anders ist wohl kaum zu erklären, warum viele strukturelle Neuordnungen tendenziell eher die Verwaltung des Rück- und Niedergangs zum Ausdruck bringen als den Mut zur innovativen Vitalisierung.
Dass oft die personellen und materiellen Ressourcen über die Größe territorialer Einheiten entscheiden und nicht die konkreten Bedürfnisse und Potentiale der jeweiligen Sozialräume, halte ich für einen fundamentalen Irrweg.
Heißt das, man solle unreflektiert das bisherige Netzwerk aufrechterhalten? Nein, aber es gibt eine Alternative zur uniformen Restrukturierung. Denn man könnte von wachsenden Gemeinden konsequent lernen, wie man auch unter heutigen Bedingungen qualitativ und quantitativ wachsen, neue Menschen begeistern und zum Engagement motivieren kann. Solche Gemeinden werden wahrhaftig zu Salz und Licht in ihrem Sozialraum. Sie dienen leidenschaftlich der Welt, in der sie leben, mit allen Mitteln und Gaben, die Gott ihnen geschenkt hat.
Gemeinden, die das wollen, sollte man massiv unterstützen, damit sie es auch können. Andere sollten eine faire Basisausstattung bekommen, aber nicht mehr. Nur die, welche glaubwürdig ihren starken Willen zum Ausdruck bringen, für echte Vitalisierung arbeiten zu wollen, sollten zusätzliche Ressourcen erhalten. „Wer hat, dem wird gegeben!“
So könnte zum Beispiel in jedem neuen Seelsorgeraum oder Pfarrverband zumindest ein Kirchort geschaffen werden, der jeden Sonntag eine unwiderstehliche Atmosphäre ausstrahlt und so neue Menschen begeistert. Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit in den entscheidenden Qualitäten wie herzliche Gastfreundschaft, begeisternde Musik und lebensrelevante Botschaft sind zentral. Das kann man lernen, einüben und laufend verbessern.
Auch die Frage, wie man bestehende Infrastruktur wie Immobilien völlig neu nutzen kann, sollte noch offensiver und im Blick auf die konkreten Bedürfnisse und Nöte entschieden werden, sei es als Sportkirche, Kunstkirche, Bibliothek oder Sozialkirche.
Innovative Gemeinden haben durch die Coronakrise erkannt, dass die Zukunft lokaler Gemeinden hybride ist. Sie haben gelernt, wie sich physische Nähe und digitale Präsenz gegenseitig ergänzen und befruchten können. Da gibt es noch viel Luft nach oben!
Nicht zuletzt werden diejenigen Gemeinden Zukunft haben, die konsequent für die Benachteiligten und Armen vor Ort eintreten und sich für Gerechtigkeit, Solidarität und Klimaschutz engagieren, in Kooperation mit kirchlichen Fachorganisationen. Christ:innen sollen ehrgeizig Avantgarde im Einsatz für die Geringsten sein. Dass eine solche Kirche gefragt ist, auch das hat die jüngste Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung in Deutschland ergeben. Dafür engagieren sich auch gerne viele junge Menschen, denen das herkömmliche Gemeindeleben nichts mehr bedeutet.
Innovative Gemeinden als Leuchttürme für die Gesellschaft – das ist der Schlüssel Nummer 2.
Foto: Reise „Die Vielfalt des Omans erleben“ mit Weltweitwandern
Gründer Georg Plank veröffentlicht wöchentlich Impulse für mehr Innovationen in christlichem Spirit und freut sich über zahlreiches Feedback. In Zukunft planen wir weitere Blogs durch unsere Referenten und Ecclesiopreneure.
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Der 2. Schlüssel „Innovative Gemeinden als Leuchttürme für die Gesellschaft“ ist für mich ein echter „Öffner“!
Ja, es gibt Gemeinden, die interessante und erfolgreiche Ansätze für die Menschen in ihrer Umgebung haben und verwirklichen.
Es gibt aber (leider) auch Gemeinden, die nur versuchen, mühsam aufrecht zu erhalten, was einmal war.
Das müsste auch in der diözesanen Leitung erkannt und berücksichtigt werden – ohne „Schönfärberei“.