Georg Plank

Unterschätze dich nicht

Beides ist möglich: gelassen und ehrgeizig zu sein; auf Gott und Seinen Beistand zu vertrauen und alles Menschenmögliche zu versuchen; kindlich naiv etwas zu probieren und akribisch zu planen.
Der Gründer des Jesuitenordens Ignatius von Loyola wird dazu folgendermaßen zitiert: „Bete, als ob alles von dir abhängt und handle, als ob alles von Gott abhängt.“ Hoppala! Wird dieser Satz meist nicht umgekehrt so benannt: „Bete, als ob alles von Gott abhängt, und handle, als ob alles von dir abhängt“? Warum macht in der ignatianischen Spiritualität und seinem Verständnis von Kontemplation und Aktion die erste Variante tiefen Sinn: Weil Gebet alleine, das keine Taten setzt, zu wenig ist! Und Handeln, ohne auf die Allmacht Gottes zu hoffen, ist Selbstüberschätzung. Denn nur durch die Gnade Gottes wird vielleicht auch aus der gut gemeinten, aber schlecht gemachten Tat dennoch tatsächlich etwas Gutes. Diese Haltung macht Jüngerschaft für jede und jeden möglich, unabhängig von Bildung, Biographie oder Status. „Unterschätze nicht, was du kannst!“ – so lautete daher zu Recht die Osterbotschaft des indischstämmigen Franziskaners P. Sandesh Manuel, die er als Rap online verkündete.
Entscheidend scheint mir dabei, dass vor und hinter dem Wunsch nach Erfolg die Sehnsucht steht, Gott und Seiner Liebe den Weg zu bereiten. Sein „Erfolg“ ist der Sieg des Lebens über den Tod, den wir zu Ostern feiern dürfen. So verwirklicht sich die universale Heilsvision, die bereits 500 Jahre vor Christus bei Jesaja 40,3-5 aufleuchtet: „In der Wüste bahnt den Weg des HERRN, ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott … Dann offenbart sich die Herrlichkeit des HERRN, alles Fleisch wird sie sehen.“
Schon damals: Nicht nur das erwählte Volk, sondern „alles Fleisch“, also alle Menschen, ja die gesamte Schöpfung soll durch unser „Wegbereiten“ Gott erfahren, Seine Herrlichkeit und Sein Heil.

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Georg Plank·Vor einem Tag ·2 min. Lesedauer
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