Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben
Georg Plank

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben

Das Zitat in der Überschrift stammt zwar nicht, wie viele glauben, vom Präsidenten der UDSSR, Michail Gorbatschow, sondern vom sowjetischen Diplomaten Gennadi Iwanowitsch Gerassimow, beim Besuch zum 40. Jahrestag der DDR Anfang Oktober 1989 in Berlin.

Egal, mir fallen zu dieser Aussage immer wieder klassische Narrative aus der profanen Innovationsforschung ein. Kennen Sie zum Beispiel Steve Sasson? Er war der Ingenieur, der bereits 1975 die erste Digitalkamera entwickelte. Für die jüngeren Leser:innen: Ja, es gab früher auch Fotoapparate, die nach einem anderen technischen Konzept wie heutige Digitalkameras arbeiteten, die meisten mit lichtempfindlichen Filmrollen. Das ungeheure Potential der Erfindung von Sasson wurde jedoch in seiner eigenen Firma nicht erkannt. Es handelte sich dabei um den Weltkonzern Kodak, dessen Manager das Kerngeschäft – Filmrollen für Fotoapparate – nicht gefährden wollten und daher die im eigenen Konzern entdeckte Innovation zurückhielten.

Der Rest ist Geschichte: 2012 musste der global tätige US-Konzern Insolvenz anmelden. Vergleichbare Beispiele gibt es in großer Zahl. Sie säumen die großen Innovationen des letzten Jahrhunderts. Immer wieder waren es große, als unersetzlich geltende Konzerne oder politische Systeme, die zu spät erkannten, dass sich neue Entwicklungen durchzusetzen begannen und dabei ihre Geschäftsmodelle zum Einsturz brachten. Die Haltung „too big to fail“ entpuppte sich oft als Falle, weil sie einer letztlich tödlichen Innovationsresistenz Vorschub leistete.

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Georg Plank·Vor einem Tag ·2 min. Lesedauer
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Ein Kommentar
  1. Manche Innovationen erweisen sich jedoch als „Flop“ und bringen auch große Firmen ins wanken. Zu entscheiden, was positiv bzw. negativ für die Zukunft ist, ist letztlich „Glücksache“ oder „Vorahnung“ oder „Blindheit“.

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