Ein hörendes Herz
Georg Plank

Ein hörendes Herz

Wünsche und Bitten gibt es viele – mehr Erfolg, endlich einen Lottogewinn, stabile Gesundheit, dauerhaftes Glück, eine enkeltaugliche Zukunft, keine Demenz im Alter, usf. Eine berühmte Bitte ist uns von König Salomo überliefert: Der Nachkomme König Davids hat sich bei seiner Thronbesteigung ca. 1000 v.Chr. nicht militärische Erfolge, Macht oder Ansehen gewünscht – all das wäre nachvollziehbar gewesen. Stattdessen hat er schlicht um Weisheit und Verständnis für die vor ihm liegende Aufgabe gebetet: „Verleih daher deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht!“ (1 Kön3,9)

Tatsächlich macht das „hörende Herz“ den Unterschied – Gegenwärtigkeit anstelle von Zerstreutheit, Offenheit anstelle von vorgefertigter Position. Wirklich zuhören! Einen inneren Raum öffnen – nicht zuletzt für das Urgeheimnis von allem Seienden, das wir Gott nennen. Das jüdische Glaubensbekenntnis, das Schma Jisrael beginnt mit diesem Hören: „Höre Israel! Der Ewige, unser Gott, der Ewige ist eins.“ Zuerst Hören! Das Nicht-Hören, in Folge also der Ungehorsam gegenüber dem Wort Gottes, war die Urversuchung des jüdischen Volkes. Nur im verlässlichen und treuen Hören hatte es Bestand.

Impulsfrage: Welche Wünsche lenken mich von meinen tiefen Sehnsüchten ab? Wohin neige ich mein Ohr?

Quelle: „Dein Herz ist gefragt: Spirituelle Orientierung in nervöser Zeit“ Seite 29, Herder Verlag, 2. Auflage 2023 von Bischof Hermann Glettler

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